Tennishalle

Auf Kante gebaut

30. Mai 2022, 9:00 Uhr | Jessica Stütz

Stützen mitten in einer Tennishalle? Ja, das gibt es. Es funktioniert und bietet sogar Vorteile: Indem das Planungsteam 4 Wagner + Partner Architekten sowie die Planungsgesellschaft Dittrich mbH den First der gemeinsam entwickelten Tennishalle auf Stützen auflagerten, konnten sie die Bauteile der Dachkonstruktion minimieren. Dies trug maßgeblich dazu bei, das eng gezurrte Budget der Gemeinde einzuhalten und dabei auch noch Sonderwünsche zu erfüllen.

Als ein Brand im Mai 2018 die Tennishalle der Gemeinde Eching vernichtete, stand für die Verantwortlichen schnell fest: „Wir bauen das Gebäude genau so wieder auf.“ Die Dreifach-Tennishalle hatte auch Sanitär- und Funktionsräumen Platz geboten. Oberhalb des Funktionstrakts hatten sich drei Wohnungen insgesamt 230 m2 Wohnfläche geteilt.

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Auf Kante gebaut

Deutlich sichtbar: Der Neubau setzt sich aus miteinander verbundenen Einzelgebäuden zusammen.
Die Wohnungen finden in einem Dreigeschosser mit leicht geneigtem, begrüntem Pultdach Platz (Foto Christian Schnurrer)
Grundriss (Zeichnung: Büro 4 Wagner + Partner Architekten)
Auch eine Gymnastikhalle findet in dem Neubau Platz (Foto: Peter Franck Fotodesign)

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Zusätzlich zu diesem Raumprogramm wünschte sich die Gemeinde im Ersatzbau noch eine Gymnastikhalle mit 115 m2 Fläche und 4 m Raumhöhe. Die Versicherung, die zwei Jahre nach dem Feuer die Gelder für den Neubau freigab, schlug aus Kostengründen vor, die Halle nach den alten Plänen nochmals zu bauen. Den Architekten war hingegen klar, dass sowohl die Konstruktion als auch die Aufteilung des Ursprungsbaus veraltet waren. Sie wollten daher lediglich die Funktionen des Baukörpers übernehmen. Da der Neubau somit moderner und größer werden sollte, während das Budget die Baukosten des Bestands nicht überschreiten durfte, war eine optimierte Lösung erforderlich. Das Ergebnis ist eine Halle mit drei Tennisplätzen, einem erdgeschossigen Funktionstrakt und einem dreigeschossigen Wohngebäude mit vier Wohneinheiten.

Getrennte Einheiten

Während der Bestand jedoch alle Funktionen in einem Bauvolumen sammelte, setzt der Neubau auf getrennte Einheiten in unterschiedlichen Baukörpern. „So konnten wir ein schlüssiges wirtschaftliches Konzept bzw. eine schlüssige Form für jedes Bauteil entwickeln“, ist Architekt Nepomuk Wagner überzeugt. Die Tennisplätze sind so dimensioniert, dass sie den Wettbewerbsbedingungen entsprechen. Der Funktionstrakt ist nur erdgeschossig. Die Wohnungen finden in einem Dreigeschosser mit leicht geneigtem, begrüntem Pultdach Platz. Die Gymnastikhalle dient als Bindeglied.


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