Firmengebäude

Der kleine Bruder

29. Oktober 2020, 7:00 Uhr | Jessica Stütz

Die Produkte des Tiroler Holzwerkstoffplatten-Herstellers Egger sind weltweit gefragt. Das Unternehmen mit seinen Dependancen in Europa und Übersee wuchs in den letzten Jahren beständig, was sich auch in den Neu- und Erweiterungsbauten an den verschiedenen Standorten niederschlug. Das Forum in Unterradlberg ist nun der fünfte Neubau in der Reihe der modular konzipierten Firmengebäude des Unternehmens, die Architekt Bruno Moser entworfen und entwickelt hat.

Großplattenformat bestimmt modulares Konzept

Modulbau heißt bei dem Hersteller jedoch nicht, dass vollständig im Werk vorgefertigte Raumzellen der immer gleichen Abmessungen hergestellt werden, die auf der Baustelle zu einem Gebäude aneinandergereiht und gestapelt werden. Das Unternehmen verfolgt mit seiner modularen Bauweise einen anderen Ansatz: Die Modularität bezieht sich auf die immer gleichen Abmessungen der einzelnen Flächen-Elemente für Wand, Decke bzw. Boden, aus denen Gebäude gefertigt werden. Länge und Breite dieser Flächen-Elemente entsprechen dem Maximalformat der OSB-4-Top-Platte des Holzwerkstoffplatten- Herstellers mit 11,40 × 2,80 m. Mit ihr sind die Boden-/Decken- und Wand-Elemente beplankt. Einem solchen Gebäude liegt demnach auch das Plattenformat als Konstruktionsraster zugrunde. So auch in Unterradlberg.

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Der kleine Bruder

Das Mitarbeiterrestaurant
wirkt hell und
großzügig.
Die geschosshohen
Fenster
schaffen optisch
einen fast
nahtlosen Übergang
zwischen
innen und außen (Foto: Egger/Christian Vorhofer)
11,40 m lange und 2,80 m breite Decken-Elemente
spannen von den Außenwand-
Elementen bzw.
BSH-Stützen
zur Mittelachse (Foto: Egger/Christian Vorhofer)
Eine großzügige
Treppe führt in die Obergeschosse.
Die hochtragfähige
Treppenwange
bilden verklebte
OSB-Platten (Foto: Holzbau Saurer)

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In dem elf Meter hohen, rechteckigen Gebäude mit Außenabmessungen von knapp 23 m auf 19,60 m kommen im Erdgeschoss ein Empfangsbereich und ein Mitarbeiterrestaurant unter. Die beiden oberen Stockwerke sind einem Ausstellungsbereich sowie Büros, Schulungs- und Seminarräumen vorbehalten. Eine offene Treppe sowie ein Aufzug erschließen sie. Der dreigeschossige Holzbau setzt auf einem Kellergeschoss aus Stahlbeton auf. Er nutzt außer Brettschichtholz (BSH) für die Stützen und das Innenleben der Hohlkasten- und Holzrahmenbau (HRB)-Elemente vor allem OSB-Platten. Mit dem auf den erwähnten Plattenabmessungen beruhenden Konstruktionsraster sind einerseits die Spannweiten für die 2,80 m breiten Decken- und Dachelemente mit 11,40 m vorgegeben, andererseits die Breite der Wandelemente mit 2,80 m oder einem Vielfachen davon.


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