Nun ja, er hat keine Stacheln. Und er ist auch nicht schwarz, sondern eher milchkaffeefarben. Doch die Ähnlichkeit lässt sich trotzdem nicht leugnen: Der neue Holzpavillon, den das Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) und das Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (ITKE) der Universität Stuttgart für die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn entwickelt haben, sieht aus wie ein abstrahierter riesiger Seeigel aus Holz. Drei dynamische Bögen bilden Öffnungen zu den Hauptwegeachsen aus und führen die Besucher in den Pavillon hinein.
Das Streben nach höherer Ressourceneffizienz musste daher mit der automatisierten Roboterfertigung der Schalensegmente einhergehen. Dazu entwickelten das ICD Universität Stuttgart und die BEC GmbH eine neuartige, transportable, 14-achsige Roboter-Holzfertigungsplattform, die beim Industriepartner Müllerblaustein Holzbauwerke GmbH zum Einsatz kam. Die Plattform beinhaltet zwei Schwerlastroboter, die auf einem 20-Fuß-Standard-Containerboden montiert sind. Damit bewältigt sie alle Vorfertigungsschritte der Kassettensegmente des Pavillons innerhalb einer einzigen, kompakten Fertigungseinheit.