Wie der Vorgängerbau, nur besser: Dieses Ziel hatten die Architekten Gebauer.Wegerer.Wittmann Architekten BDA vor Augen, als sie den Auftrag erhielten, einen an ein ehemaliges Bauernhaus angebauten Stadel umzubauen. Statt dort Heu und Stroh zu lagern, wollten die Bauherren in den Räumen künftig Yogastunden geben und sich dem Bogenschießen widmen. Auch eine gemauerte Bestandsgarage sollte in das Gebäude integriert werden, ein Wintergarten geschaffen und Lagerflächen eingerichtet. Der Neubau kleidet sich vom Fußpunkt bis zum First komplett in eine vorvergraute Außenhaut aus Weißtannenholz. Unterschiedlich tiefe Latten verleihen der neuen Hülle Struktur und Lebendigkeit. Der alte Stadel lebt in diversen Elementen wie Galerietreppe, Wandverkleidungen und Möbeln materialtechnisch fort, indem hier das Altholz des Vorgängerbaus verwendet wurde.
Oberpfälzer Stil
Weil sich die alte Scheune jedoch als zu klein für das komplexe Raumprogramm erwies, die Raumhöhe als zu niedrig und die Substanz als nicht tragfähig, fiel die Entscheidung, das Gebäude gegen einen Neubau im klassischen Oberpfälzer Stil zu ersetzen. Dieser führt das traditionell vorhandene Ensemble Wohnhaus-Scheune-Schafstall optisch wie materialtechnisch – in Holzbauweise – fort und setzt es in einer zeitgemäßen Architektursprache um.
Im Erdgeschoss wurden nicht nur benötigte Lagerflächen platziert. Der bestehende Wohnbereich wurde um einen Wintergarten erweitert, welcher als Übergangsbereich zwischen Haus und Freibereich fungiert. Im Obergeschoss erschließt ein eigener Zugang über ein Foyer mit Küche und Gäste-WC den großen Hobby-bereich. Die Schnittstelle zwischen Alt- und Neubau wurde komplett verglast und beherbergt eine Galerie mit Loungecharakter mit spektakulärem Blick in die weite Landschaft.