Einfamilienhaus

Vollholzhaus in St. Vigil

28. August 2020, 8:00 Uhr | Jessica Stütz

Bevor mit der Realisierung des Hauses gestartet wurde, stellte sich die Familie mit geschlossenen Augen vor, in einem Beton-Ziegel-Ambiente zu wohnen. Und gleich danach umkreisten ihre Bilder im Kopf ein Haus mit Holz-Ambiente – und schon war die Wahl getroffen. Nicol Alberti Mutschlechner, Betreiber des Aqua Hotel Bad Cortina, ließ sich neben seinem Hotel und einer Therme ein Vollholzhaus errichten. Mit Holzius war auch rasch ein Partner für das Haus gefunden, der die Möglichkeit bot, das eigene Mondholz – Fichte in feinfasriger Qualität und Zirbe – zu nutzen und dem Ganzen einen noch persönlicheren Charakter zu verleihen.

Ohne Leim und Metall

Im Werk wurden die vorgeschnittenen, naturgetrockneten Teile innerhalb eines Monats unter Berücksichtigung der natürlichen Wachsrichtung des Baumes – von unten nach oben – verarbeitet. Ohne Leim und Metall mit garantierter Formstabilität fand die Produktion der Vollholzelemente statt. Die 6 cm starken Holzdielen wurden zu 36 cm starken Wänden mit fertiger Oberfläche verbunden, wiederum in der Bauart mit Gratleiste samt Kanten in Schwalbenschwanzform.

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Vollholzhaus in St. Vigil

Die aufstrebende Form des Daches macht das Vollholzhaus in
St. Vigil von Weitem
sichtbar, gleichzeitig
nimmt das
Dach durch
seine tief liegende
Trauflinie
eine schützende
Haltung ein. (Foto: Holzius/Gustav Willeit)
Das Gebäude basiert auf der archaischen Form eines
Hauses, bei der keine Unterscheidung zwischen Dach
und Fassade gemacht wird. (Foto: Holzius/ Gustav Willeit)
Die Fassade ist wie ein
Zapfen mit handgespaltenen
Lärchenschindeln
verkleidet. (Foto:  Holzius/ Gustav Willeit)

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Durch diese Ausführung erzielen die Vollholz-Innen- und -Außen-Wände eine hohe Tragfähigkeit, wodurch ein mehrgeschossiges Gebäude setzungsfrei gebaut werden kann. Durch die großzügigen Wandstärken wird ein sehr niedriger Wärmeübertragungswert erreicht, womit auf jede weitere Wärmeisolierung verzichtet werden kann. So sind auch keine Folien und keine Dampfsperren in den Wandelementen verbaut. Trotzdem erfüllt das Haus die strengen Kriterien eines Klimahauses in Südtirol.

Schützende Haltung

„Das Gebäude basiert auf der archaischen Form eines Hauses, bei der keine Unterscheidung zwischen Dach und Fassade gemacht wird. Die aufstrebende Form des Daches macht das Gebäude von Weitem sichtbar, gleichzeitig nimmt das Dach durch seine tief liegende Trauflinie eine schützende Haltung ein. Dabei taucht die Form des Trapezes als wiederkehrendes Element im gesamten Entwurf auf“, erklärt Architekt Armin Pedevilla. Das für die Fassade verwendete Lärchenholz ist auch ohne jegliche Behandlung von Natur aus wasserbeständig. Beim Untergeschoss, das zugleich die Verbindung zum nahe liegenden Hotel herstellt, kamen möglichst naturbelassende Stein-Findlinge aus den Dolomiten sowie das eigene Thermalwasser, das mit Weißzement auf der Baustelle angemischt wurde, zum Einsatz.


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