
In einem Haus aus den 1980er-Jahren in Bobingen fand ein Generationenwechsel statt. Ein radikaler Umbau wurde notwendig (Fotos: Drasch Architekten)
In der Nähe von Augsburg wurde ein Haus aus den 1980er-Jahren radikal vom Zwei- zum modernen Einfamilienhaus umgebaut. Das Ergebnis überzeugt – und wurde im Rahmen des „Wettbewerbs zur Förderung der Baukultur“ prämiert. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Bestandsbau, der mit KLH-Massivholz von Aba Holz erweitert wurde.
In dem Haus in Bobingen fand ein Generationenwechsel statt. Allerdings passten weder der Grundriss noch die Anmutung zu den Wünschen der neuen Eigentümer. Dazu kamen noch diverse Bauschäden, die aus dem Entwurf und der Bauweise der damaligen Zeit herrührten. Architekt Rainer Drasch passte deshalb die Grundrisse des bisherigen Zweifamilienhauses an die neuen Erfordernisse und konzipierte für die vierköpfige Bauherren-Familie ein großzügiges, offen gestaltetes Gebäude, in dem auch ein Bereich für ein Homeoffice untergebracht werden konnte und das bei Bedarf auch als Mehrgenerationenhaus nutzbar ist.
Ebenso wurde das Energiekonzept des Hauses grundlegend überarbeitet und mittels zeitgemäßer Bauweise und Dämmung, Einbau einer leistungsstarken Photovoltaikanlage mit Speicher, automatisierter Haussteuerung und einer Grundwasser geführten Wärmepumpe in Verbindung mit einer zentralen Wohnraumlüftung auf einen minimalen Primär-Energieverbrauch ausgelegt.
Außen
Das Haus nimmt sich mit seinen modernen und klaren Formen und der reduzierten Materialauswahl elegant zurück und wirkt futuristisch. Ein besonderes Highlight sind die gebäudeintegrierten PV-Paneele mit maßgefertigten Dachflächenfenstern. Angelehnt an die alten Allgäuer Scheunen, die unten aus Stein und oben aus Holz gebaut sind, entstand das Konzept für das neue „Haus aus Glas und Holz“. Durch die Verwendung von Brettsperrholz für die Konstruktion der neu errichteten Teile, insbesondere auch für die Dachkonstruktion, konnte eine pfetten- und sparrenlose Optik mit von innen nach außen durch die Fassade schießenden Dachflächen erzielt werden.
Innen
Der offene Grundriss ermöglicht den Bewohnern ein Maximum an Flexibilität bei der Gestaltung und auch bei der Nutzung des zur Verfügung stehenden Wohnraums. Bemerkenswert ist die Transparenz und auch die natürliche Belichtung der großen Fläche auch tief im Inneren des Gebäudes. Die digital steuerbare Beleuchtung schafft zudem interessante und unerwartete Eindrücke des Raumes. Zur akustischen Beruhigung des bis unter das Dach in bis zu mehr als acht Meter hohen, offenen Wohn-, Koch- und Essbereichs wurde eine Schallschutzfläche aus Weißtannenholz verbaut, die sich optisch auch außen unter dem Dachüberstand fortsetzt.

Bemerkenswert ist die Transparenz und die natürliche Belichtung der großen Fläche auch tief im Inneren des Gebäudes