Bewusster leben im Tiny House

10. März 2023, 8:00 Uhr | Damir Mioc
Die Konstruktion auf einer Lkw-Wechselbrücke gewährleistet einen problemlosen Umzug des Tiny House (Fotos: Sandra Allekotte)

Die Fotografin und Designerin Sandra Allekotte aus München erfüllte sich im vergangenen Jahr mit dem Bau eines Tiny Houses einen langehegten Wunsch. Geplant und gebaut wurde das Projekt von Holzbau Marchel in Nürnberg.

Aufgewachsen ist Sandra in der weiten Natur des Chiemgaus. Sie hat Jahre auf einem Kreuzfahrtschiff verbracht und schließlich in einer kleinen Einzimmerwohnung in München gelebt. Ihr Besitz passt in ein paar Kisten und ihr Verständnis vom „sich Wohlfühlen“ ist nicht von großen Räumen abhängig. Ein Testurlaub vor einigen Jahren untermauerte schließlich das Verlangen nach einem dauerhaften Leben auf knapp 20 m². Ein Foto des Urlaubs-Tiny-Houses hing lange Zeit als Ansporn in Sandras Küche und nun kann sie es endlich durch Bilder ihres eigenen kleinen Traumhauses austauschen. Sandra ist ist sehr naturverbunden, deshalb war es ihr auch umso wichtiger, mit wem Sie ihr Traumprojekt umsetzt und mit welchen Materialien sie sich dauerhaft umgeben will. Durch das im Gegensatz zu konventionellen Häusern geringere Bauvolumen ist man in Tiny-Houses auch dichter an den Baustoffen – da spielen Wohngesundheit und Emissionsarmut eine entscheidende Rolle.

Für die Planung und den Bau beauftragte die junge Fotografin den erfahrenen Zimmerermeister Thomas Marchel aus Nürnberg. Thomas hat mit seinem Team schon viele Tiny-Projekte umgesetzt, unter anderem hat er ein Tiny-House auf das Fahrgestell eines historischen Lkw gebaut und so zu einem rollenden, expeditionsfähigen Zuhause transformiert. Diese Idee der Mobilität sollte auch in Sandras Haus zum Tragen kommen. Die komplette Konstruktion wurde auf einer sogenannten Wechselbrücke fixiert, auf der normalerweise Seecontainer Halt finden. Durch die genormte Bauart kann so das Tiny-House mit dem passenden Lkw angehoben und an einen beliebigen Ort gebracht werden.

Die Handwerker vom Holzbau Marchel-Team bei der Arbeit
Die Handwerker vom Holzbau Marchel-Team bei der Arbeit

Bei der Auswahl seiner Baustoffe überließ Thomas nichts dem Zufall und konnte bei den Themen Wohngesundheit und Emissionsarmut besonders mit den Holzwerkstoffen der Elka-Holzwerke punkten. Sandras Traumhaus wurde als klassisches Ständerwerk konzipiert und die Innenwände mit den dreischichtigen Naturholzplatten „vita“ verkleidet. Durch ihre statischen Eigenschaften haben die Platten eine aussteifende Wirkung und die natürliche, geschliffene Oberfläche aus hellem Fichtenholz gibt dem Innenraum einen behaglichen Charakter. Das Nut- und Federsystem sowie die Plattengröße von 252,5 x102,5 cm erleichterte die Montage und schaffte eine fast homogene Fläche ohne sichtbare Stöße.

Tiny-Houses sind durch ihre freistehende Lage hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt, dadurch besteht immer die Gefahr von Schimmelbildung. Um dieser – besonders im Bodenaufbau – vorzubeugen, nutzte der Zimmerermeister esb-Plus Bauplatten von Elka. Diese Platten haben den Vorteil, dass sie durch ihre Bauart weitestgehend diffusionsoffen sind und Rücktrocknungseigenschaften haben, was letztendlich der Schimmelbildung vorbeugt.

Ein angenehmer Ort zum Leben und zum Arbeiten, mehr braucht man nicht
Ein angenehmer Ort zum Leben und zum Arbeiten, mehr braucht man nicht

Allerdings ist die Diffusionsoffenheit nicht der einzige Vorteil der esb-Plus Platten. Sowohl esb-Plus als auch die Naturholzplatten vita werden fast ausschließlich aus frischem, regional geerntetem Fichtenholz gefertigt. Im Sägewerk werden Bau- und Konstruktionsvollholz geschnitten, außerdem Lamellen und Mittellagen für die Naturholzplatten. Alle im Prozess anfallenden Sägespäne und Hackschnitzel werden gesammelt und zu esb-Platten (Elka-strong-board) gepresst. Dadurch wird der komplette Stamm ohne Abfall verwendet, der Holzeinsatz ist zu jeder Zeit nachvollziehbar und schließlich, was in den Platten enthalten ist: kein Altholz, kein Recyclingholz aus unbekannten Quellen und keine Kiefer. Der hohe Anteil an Fichtenholz gewährleistet ein hohes Maß an Wohngesundheit und eine Minimierung von VOCs oder sonstigen Emissionen. Die esb-Plus und vita wurden mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet und vom Sentinel Haus Institut zertifiziert, darüber hinaus sind sie „QNG-ready“ und somit KfW-förderfähig.


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