Brüninghoff: Herstellung von HBV-Decken optimiert

2. Januar 2023, 8:00 Uhr | Damir Mioc
Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht die schnelle Montage der Elemente und verkürzt damit die gesamte Bauzeit auf der Baustelle signifikant (Foto: Brüninghoff)

Als einer von Europas größten Produzenten von Holz-Beton-Verbunddecken (HBV-Decken) hat Brüninghoff den Herstellungsprozess der Elemente weiter verbessert und intensiviert nun den Vertrieb für den Bauteilmarkt. Dazu werden auch die Produktionskapazitäten am Standort in Heiden deutlich ausgebaut.

Von den technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen der Verbundelemente sollen zukünftig auch andere Generalunternehmer und Bauunternehmen, Projektentwickler sowie handwerkliche Betriebe profitieren, die das Produkt zukaufen und verbauen. Es kombiniert die positiven Eigenschaften von Holz und Beton und nutzt die Synergieeffekte beider Materialien. Die Verbindung über Schubkerven schafft hier einen statisch sehr leistungsfähigen Verbund.

Klimaschonendere Betonrezeptur

In der Herstellung der Holz-Beton-Verbunddecken setzt Brüninghoff auf CEM III. Bei dieser Zementart wird ein Teil des besonders klimaschädlichen Zementklinkers durch Hüttensand ersetzt – ein Nebenprodukt der Stahlindustrie. Ein Faktor, der sich positiv auf die Ökobilanz auswirkt. So lassen sich durch den Wechsel von CEM I zu CEM III die Kohlenstoffdioxid-Emissionen pro Kubikmeter Beton deutlich reduzieren. Diese Zementart führt zu hellerem Beton – zugleich stellt sie eine Herausforderung in der Fertigteilherstellung dar, da im Fertigteilwerk besondere Anforderungen an die Frühfestigkeit gestellt werden. Um diese zu optimieren, stellte Brüninghoff daher die Betonrezeptur um. Im Zuge dessen wurde auch der Zementeinsatz je Kubikmeter Beton reduziert, wodurch sich ebenfalls positive Auswirkungen auf die gesamte Ökobilanz des Bauteils erzielen lassen.

Auch wenn die Verwendung von CEM III als Brückentechnologie zu sehen ist, beweist Brüninghoff mit der Anpassung der Betonrezeptur Agilität und verfolgt damit eine konsequente Ausrichtung auf emissionsärmere Prozesse. Zukünftig werden im neuen Betonfertigteilwerk, das derzeit am Standort in Heiden entsteht, zudem rezyklierte Gesteinskörnungen zum Einsatz kommen und auf diese Weise Deckenelemente mit R-Beton gefertigt. An den entsprechenden Rezepturen arbeitet der Hybridbauspezialist derzeit.

Zudem hat Brüninghoff – vor dem Hintergrund der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie – eine mögliche Rückbaubarkeit der HBV-Decke im Blick. So arbeitet der Hybridbauspezialist daran, eine sortenreine Trennung der Materialkombination nach der Nutzungsdauer zu ermöglichen. Dabei wird darauf abgezielt, eine Rückführung der Bauteile beziehungsweise Materialien in den Kreislauf zu ermöglichen, um so der Ressourcenknappheit entgegenzuwirken.


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