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Der Deutsche Holzfertigbau Verband e.V. (DHV) sieht Verbraucher und potenzielle Bauherren getäuscht und in die Irre geführt durch eine Presse-Mitteilung des Verbands Privater Bauherren e.V. (VPB), die zudem noch von der Nachrichtenagentur dapd aus Berlin weiter verbreitet wird: Der von verschiedenen Tageszeitungen und Internetseiten mit Immobilien-Nachrichten kritiklos übernommene Inhalt dieser Mitteilung frischt seit Monaten die Behauptung auf, dass die meisten Fertighäuser den Bauherrn am Ende um vieles mehr kosten als am Anfang vertraglich vereinbart wurde. Der Wortlaut der Behauptung: „Bauherren von Schlüsselfertighäusern müssen im Schnitt noch einmal 25.000 Euro auf den Prospektpreis drauflegen, um ein bezugsfertiges Haus zu bekommen. Denn geliefert wird nur, was im Bauvertrag steht. Und fast immer fehlen darin Baupläne, Statik und energetische Berechnungen, so die Erfahrung des VPB.“

„Dies ist nicht nur eine Unterstellung, sondern auch eine einseitige Darstellung, die außer Acht lässt, dass es viele Fertighaushersteller gibt, die professionell und hochwertig agieren, sich einem Berufsethos verpflichtet fühlen und als Dienstleister solide Qualität zum vereinbarten Preis liefern. Wäre das anders, könnten die Unternehmen langfristig gar nicht überleben“, betont DHV-Präsident Thomas Lehner, selber Hersteller von Holzfertighäusern.

Die VPB-Pressemitteilung unterstellt Fertighausanbietern, ihren Kunden bewusst zum Bau notwendige Dokumente zu unterschlagen, um sich einen Preisvorteil zu verschaffen. „Solch eine Aussage kann ich als Unternehmer, aber auch als Verbandspräsident des DHV auf keinen Fall hinnehmen“, erklärte Lehner weiter.

Zieht man in Betracht, welche Personen sich überhaupt an den VPB wenden bzw. dort Mitglied sind (Bauherren), dürfte klar sein, dass es sich hierbei eher um eine PR-Strategie handelt. „Mit solch einer Meldung meint dieser Verein wohl mehr Mitglieder zu generieren“, spekuliert Thomas Lehner. „Solch eine Strategie jedoch auf dem Rücken von Fertighausherstellern auszutragen, ist schlichtweg inakzeptabel.“

Das schlüsselfertige Bauen eines Gebäudes ist eine komplexe Angelegenheit, dabei müssen unendlich viele kleinste Rädchen ineinander greifen. „Da kann auch mal ein Fehler unterlaufen, worüber der Bauherr natürlich nicht glücklich ist. Doch versuchen die Mitglieder des DHV in solchen Situationen umgehend eine Lösung zu finden. Schließlich sind wir uns der Sensibilität einer solchen misslichen Situation bewusst.“

Wie wenige unzufriedene Auftraggeber jedoch prozentual im Verhältnis zu denen mit guten Erfahrungen sind, unterschlägt der VPB. Gleichzeitig gibt der Verein in seiner Pressemitteilung die Negativstimmen aber als Statements wider, die suggerieren, dass die Mehrheit der Bauherren, die schlüsselfertige Häuser kaufen, diese Erfahrungen machen. „Dem ist selbstverständlich nicht so“, weiß Lehner von den bundesweit rund 170 DHV-Mitgliedern.

Die Ausstattung, die ein Bauherr wünscht, macht den Preis

Wenn DHV-Fertighaushersteller ihre Haustypen in einem Verkaufs­prospekt vorstellen, verhält es sich mit den Möglichkeiten, diese Häuser individuell auszustatten, genauso wie beim Autokauf: Es gibt eine Standardtyp mit Grundausstattung zu einem bestimmten (Prospekt-) Preis, der dann je nach Zusatz- oder Sonderausstattung von normal bis luxuriös individuell variieren, das heißt höher sein kann. Ein bezugsfertiges Haus erhält der Bauherr dennoch mit dem Standardtyp zum angegebenen Prospektpreis. Dabei muss er auch keine 25.000 Euro drauflegen, wie die VPB-Presse-Mitteilung behauptet.

Welcher Preis am Ende heraus kommt und vertraglich fixiert wird, entscheidet alleine der Bauherr nach vielen persönlichen Gesprächen mit den Planern der DHV-Fertighaushersteller. Ist ein Preis festgelegt, kommt keint Cent mehr hinzu – dafür bürgen die DHV-Mitglieder.

„Dass hier bei jedem Fertighaustyp automatisch alle erforderlichen Dokumente Vertragsbestandteil sind, sollte man nicht extra erwähnen müssen. Selbstverständlich gehören hierzu Baugenehmigung oder Baufrei­stellungsunterlagen, statische Berechnung und Positionspläne, Schall-, Wärme- und Feuchteschutznachweise, Wärmebedarfsausweis, energeti­sche Sondernachweise für spezielle Fördermaßnahmen, Lüftungskonzept nach DIN 1946-6, Bauausführungspläne sowie Planungsunterlagen über Sonderbauweisen wie z. B. „Weiße Wanne u. a.“, erklärt DHV-Präsident Thomas Lehner. Die Mitgliedsbetriebe des DHV sorgen für Preissicherheit und Qualität. Sie sind stolz, wenn ihre Bauherren am Ende sagen: „Genauso habe ich mir das vorgestellt.“