Erste Zukunftshäuser in Mühlacker fertiggestellt

28. Februar 2023, 8:00 Uhr | Damir Mioc
In den Zukunftshäusern in Mühlacker sollen Menschen zusammenfinden, die sich für eine aktive Nachbarschaft und gemeinschaftliches Engagement am Wohnort begeistern (Fotos: Hoffnungsträger)

Als weitere Programmlinie neben dem „Hoffnungshaus“ gibt es in Mühlacker nun zwei sogenannte „Zukunftshäuser“. Die insgesamt 20 Wohnungen, eine davon wird als Gemeinschaftsraum genutzt, haben eine Größe von ein bis vier Zimmern und 30 bis 94 m² und sollen bereits ab März vermietet werden.

Dazu Marcus Witzke, Vorstand der Hoffnungsträger: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit den ersten beiden und auch mit künftigen Zukunftshäusern dazu beitragen können, weiteren bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, und dass der German Living Impact Fund als Eigentümer uns mit der konzeptionellen Begleitung beauftragt hat.“

Angelika Röhm, Leiterin des Bereichs Programme und Standorte, ergänzt: „Wir freuen uns sehr, dass es mit Mühlacker nun eine weitere Programmlinie gibt: In den Zukunftshäusern finden Menschen zusammen, die sich für eine aktive Nachbarschaft und gemeinschaftliches Engagement am Wohnort begeistern. Durch ihr ehrenamtliches Engagement, lokales Netzwerken, inhaltliche Impulse und unsere konzeptionelle Standortbegleitung kann so bezahlbarer und lebenswerter Wohnraum für alle Interessierten entstehen.“

Zukunftshaus für Menschen aller Altersstufen

Anders als beim Hoffnungshaus gehören Zukunftshäuser nicht der Hoffnungsträger Stiftung, sondern sind im Besitz eines Fonds. Im Falle der beiden Zukunftshäuser in Mühlacker ist dies der German Living Impact Fund, der von Nuveen Real Estate als Portfolio Advisor und Asset Manager betreut wird. Der Artikel 9-Fonds verfolgt das Ziel, bezahlbare und angemessene Lebensräume zu schaffen. Die Vermietung und Verwaltung der Zukunftshäuser werden von MVGM übernommen, die in Frankfurt/Main ihren Sitz haben.

Von den Hoffnungsträgern stammen stattdessen das Konzept und die Programmlinie der Zukunftshäuser, von denen es neben den beiden in Mühlacker noch weitere auch an anderen Standorten geben soll. Durch die konzeptionelle Standortbegleitung von Seiten der Hoffnungsträger und eine kooperative Zusammenarbeit mit kommunalen und zivilgesellschaftlichen Unterstützungsstrukturen soll so ein nach innen und außen sichtbar integriertes Wohnquartier im Stadtbild entstehen. Wie im Hoffnungshaus leben auch in einem Zukunftshaus Menschen aller Altersstufen gemeinsam unter einem Dach: Familien, Paare und Alleinstehende. Nicht isoliert und sich selbst überlassen, sondern in einer sinnvollen sozialen Mischung und einer aktiven Hausgemeinschaft, die nach innen und außen wirkt.

Ein Großteil der Wohnungen wird als bezahlbarer Wohnraum etwa ein Drittel unter der ortsüblichen Neubaumiete vermietet. Für diese Wohnungen ist ein sogenannter Wohnberechtigungsschein (WBS) erforderlich, der beim Rathaus beantragt werden kann. Bei einem WBS gelten Einkommensgrenzen, die deutlich höher liegen als man meint: Für eine alleinstehende Person aktuell bei einem Jahresbruttogehalt von 52 700 Euro, bei einem Haushalt mit vier Personen sogar bei 70 700 Euro. Wie die meisten der bereits existierenden Hoffnungshäuser wurden auch die beiden Zukunftshäuser in Mühlacker in ökologisch nachhaltiger und wertiger Holzsystembauweise sowie entsprechend dem Effizienzhausstandard KfW 55 errichtet. Die Architektur hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, zuletzt im November 2022 den Preis für „Beispielhaftes Bauen“ der Architektenkammer Baden-Württemberg sowie den „Social Impact Investing Award 2022“, der erstmals im Rahmen des Corporate Responsibility Day in Berlin vergeben wurde.

Von den Hoffnungsträgern stammen das Konzept und die Programmlinie der Zukunftshäuser, von denen es neben den beiden in Mühlacker noch weitere an anderen Standorten geben soll
Von den Hoffnungsträgern stammen das Konzept und die Programmlinie der Zukunftshäuser, von denen es neben den beiden in Mühlacker noch weitere an anderen Standorten geben soll

Hoffnungshäuser haben sich bewährt

Aktuelle Standorte der Hoffnungsträger sind Bad Liebenzell, Calw, Esslingen, Konstanz, Leonberg, Nagold, Schwäbisch Gmünd, Sinsheim und Straubenhardt. Mit drei weiteren Hoffnungshäusern in Öhringen wird es ab Mitte 2023 dann 32 Häuser mit rund 225 Wohnungen geben. Für das integrative Wohnkonzept der Hoffnungshäuser haben die Hoffnungsträger 2019 vom Land Baden-Württemberg den Integrationspreis überreicht bekommen und wurden 2020 vom Bündnis für Demokratie und Toleranz wie auch von der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet.

Das Anliegen der Hoffnungsträger ist es, Menschen Hoffnung zu geben und eine Perspektive zu bieten. In Deutschland geschieht dies vor allem durch den Bau bezahlbaren Wohnraums und die integrative Arbeit in den Hoffnungshäusern. Letztere wird unter anderem durch Spenden und Fördergelder finanziert. Weitere Informationen gibt es unter Hoffnungsträger.


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