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IHF Innsbruck 2022

Branchen-Highlight zum Jahresende: Das Internationale Holzbauforum 2022 findet wieder statt (Foto: Forum Holzbau)

Nach zwei Jahren pandemiebedingter „Zwangspause“ kann sich die Holzbaubranche wieder zu ihrem gewohnten Branchentreff zum Jahresabschluss versammeln. Die Vorbereitungen für das zweite Internationale Holzbauforum (IHF) in Innsbruck vom 30.11.2022 bis 2.12.2022 sind in vollem Gange.

Forum Holzbau kann dabei auf die positive Entwicklung des 25. IHF aufbauen. 2019 gingen 2450 Teilnehmer, Aussteller und Sponsoren den Umstieg in das leistungsfähigere Kongresszentrum mit. Auf dieser Basis wurde das Programm für das 26. IHF erstellt – im bewährten Ablaufschema von Mittwoch bis Freitag.

Gerade in Zeiten des Wandels sind Branchentreffen wie das Internationale Holzbauforum so wichtig: Natürlich zum einen, um über erfolgreich abgewickelte Bauprojekte zu berichten. Fast noch wichtiger dürfte aktuell aber der Blick auf die Zukunft sein, denn das Bauwesen steht vor großen Veränderungen, was die Märkte, die Rohstoffe und die Energie zu ihrer Gewinnung, die Technik und das Personal angeht – und das alles ziemlich gleichzeitig! Aufgrund seines breiten Teilnehmerspektrums bietet das IHF gute Voraussetzungen für Informationen und Lösungen zu den sich verändernden Rahmenbedingungen. Die Tagung vom 30. November bis 2. Dezember im Kongresszentrum in Innsbruck (www.cmi.at) wird wie gewohnt von einer Fachausstellung ergänzt, die nach aktuellem Stand über 180 Aussteller haben wird.

IHF 2022 Innsbruck

Ebenfalls ein Thema beim IHF 2022: Die neue Trainingshalle des HC Davos (Foto: Südostschweiz/Theo Gstöhl/neue Holzbau AG)

Technologievorsprung sichern

In der IHF-Auftaktveranstaltung (30. November vormittags) geht es um die Sicherung des Technologievorsprungs im Holzbau gegenüber dem Wettbewerb, außerdem um die Anforderungen der Immobilien- und Wohnungswirtschaft an den Holzbau und um das Planungs-Tool BIM.

Nach der Mittagspause werden Fachthemen in vier IHF-Prologen vertieft. Der Architektur-Prolog (Prolog 1) unter der Leitung von Prof. Hermann Kaufmann diskutiert unter dem Titel „Seriell versus individuell“ die Aufgabe, beim industriellen (v.a. seriellen) Holzbau zu verhindern, dass die Architektur nicht „unter die Räder kommt“. Im Fertigbau-Prolog (Prolog 2) werden Marktveränderungen in der Wertschöpfungskette Holz betrachtet, wie z.B. der Eintritt neuer Marktteilnehmer.

Der Holzhausbau-Prolog (Prolog 3) wendet sich schwerpunktmäßig der Ertüchtigung, Revitalisierung und auch der Umnutzung des städtischen Gebäudebestands zu. Im Prolog 4, organisiert von Dr. Gerhard Fink werden aktuelle Entwicklungen im Bereich der Verbindungstechnik rund
um den Eurocode 5 vorgestellt.

Zum Start des IHF-Kernforums (Donnerstag, 1. Dezember) liefert Dr. Denny Ohnesorge ein Update zur Umsetzung der politischen Charta Holz 2.0 und zum Stand der Holzverwendung im Bauwesen. Im Anschluss daran macht sich Zukunftsforscher Matthias Horx Gedanken über Anpassung durch Wandel in (erwarteter) Zeit der Wirtschaftskrise.

Im Anschluss an diese Joint Session geht es im weiteren Verlauf der Veranstaltung in den parallelen Vortragssträngen „Holztragwerke“, „Erlebniswelten“ und „Holzhochhaus“ um die Vorstellung herausragende aktueller Projekte des Ingenieurholzbaus, darunter öffentliche Gebäude, Einzelhandelsflächen, Gewerbebauten und Hochhäuser. Im ebenfalls parallelen Strang „Holzbauentwicklung“, moderiert von Dr. Simon Aicher, geht es in drei aufeinander folgenden Themenkomplexen um Klebetechniken, um das Brandverhalten von Holzprodukten und die Ertüchtigung historischer Holzbauwerke. Hier wird z.B. über den Wiederaufbau des Daches von Notre Dame und die Sanierung des Industriedenkmals „Dunstan Staiths“ bei Newcastle upon Tyne berichtet.

Präsentation von Masterarbeiten

Auch beim 26. IHF werden Studierende der Technischen Hochschule Rosenheim und der Berner Fachhochschule Biel (BFH) Inhalte und Ergebnisse ihrer Masterarbeiten präsentieren. Dies erfolgt in einem fünften Vortragsstrang parallel zu den oben genannten. Forum Holzbau hatte das Element „Master Colloquium“ 2019 neu in das IHF-Programm aufgenommen, um in der Ausbildungs- und Nachwuchsförderung einen Akzent zu setzen. Die zwei Präsentationsblöcke laufen in englischer Sprache. In einem anschließenden „World Café“ werden in Kleingruppen Forschungsfragen auf vier Themenfeldern diskutiert.

Österreichs Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig wird für ein Grußwort am Ende des ersten Kongresstages erwartet. Den Wirtschaftsvortrag hält in diesem Jahr Dr. Hans-Werner Sinn. Für ihre Verdienste um die Holzwirtschaft werden der Holzbauunternehmer Xaver Haas und der Holzbau-Architekt Jürgen Krug geehrt. Das anschließende Festessen findet wieder auf dem nahen Messegelände statt.

IHF 2022 Innsbruck

Einkaufen unter einem Holzbaugewölbe: der REWE Markt in Wiesbaden (Foto: Holzbau Amann GmbH/Martin Granacher)

Abenteuer Holzforschung

Am zweiten Tag des IHF-Kernforums (Freitag) befassen sich namhafte Referenten in vier parallelen Blöcken (A bis D) mit Projekten aus den Bereichen Exponierte Ingenieurbauwerke (Pavillon-, Turm- und Brückenbauten), Sportstätten und Großvolumige Verwaltungs-, Büro- und Hotelbauten im gehobenen Segment. Im vierten Block unter dem Titel „Abenteuer Holzforschung“ geht es um Lösungen, um eine sich abzeichnende Konkurrenz um den Wald (Rohstoffversorgung versus Naturschutzziele) abzuwenden und um den Wald der Zukunft. Es moderiert TUM-Prof. Dr. Stefan Winter.

Im IHF-Epilog unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Winter aus Wien wird Paul Brannen vom europäischen Holz-Dachverband CEI-Bois/EOS den European Green Deal und das „Neue europäische Bauhaus“ vorstellen. Der Epilog wird sich unter anderem mit der Frage befassen, ob der Holzbau sein Entwicklungspotenzial in kürzester Zeit und im erhofften Umfang aktivieren kann.

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