
Das Unternehmen Dälken Architektur + Generalplanung hat Ende 2019 die Erweiterung seines Hauptsitzes fertiggestellt (Fotos: Dälken/Christa Henke)
Das Familienunternehmen Dälken Architektur + Generalplanung hat im Dezember 2019 die Erweiterung seines Hauptsitzes in Georgsmarienhütte fertiggestellt. Die Vergrößerung des Standortes mit einem repräsentativen Anbau ist das Resultat einer positiven Geschäftsentwicklung.
Gegründet 2003 mit zwei Personen, betreut Dälken heute mit einem über 90-köpfigen Team an vier Standorten bundesweite Hochbauprojekte. „Es war an der Zeit unser architektonisches Selbstverständnis mit unserem eigenen Gebäude nach außen zu tragen. Wir haben für unser Team in Georgsmarienhütte passgenaue Arbeitswelten und für unsere bundesweiten Auftraggeber eine repräsentative Anlaufstelle geschaffen“, so Geschäftsführer Bernd Dälken.
Der dreigeschossige, kubische Baukörper springt in östlicher Richtung geländebedingt aus der Achse des Bestandsgebäudes hervor und ist über eine vermittelnde Glasfuge angeschlossen. Mit einem außergewöhnlichen Fassadenmaterial aus geflämmtem Accoya-Holz hebt sich der Kubus bewusst vom ursprünglichen Baukörper ab. An zwei Wänden in den Obergeschossen wurde das Material auch nach innen getragen und imitiert dadurch eine geschlossene Gebäudestruktur. Die unterschiedlich großen quadratischen Fenster in einer beinahe zufällig wirkenden Platzierung erzeugen bewusst visuelle Exklusivität und kontrastieren mit den einheitlichen Fensterbändern des Bestandsgebäudes. Die vermittelnde Glasfuge, die den Eingangs- und Empfangsbereich sowie in den Obergeschossen Besprechungsräume und Teeküchen aufnimmt, verbindet Bestandsgebäude und Erweiterung zu einer harmonischen Einheit.
Fassadenbretter aus Accoya-Holz
Die schimmernden anthrazitfarbenen Fassadenbretter aus neuseeländischem Accoya-Holz sind mithilfe eines kontrollierten Brennprozesses entstanden. Bearbeitet und veredelt durch den niederländischen Hersteller Zwarthout mit der traditionell japanischen Shou-Sugi-Ban-Methode wurden im Produktionsprozess einzigartige Holzprodukte geschaffen. Entsprechend der jeweiligen Lichtverhältnisse reflektiert jedes Accoya-Holz die Kraft des Brennvorganges optisch in Farbe und Struktur unterschiedlich. Zudem wurden die Unikate mit Hilfe einer Unterkonstruktion in variablen Längen und Breiten montiert, um die großzügigen Glasflächen aufzunehmen und divergente Lichtreflektionen zu erzeugen.

Die offene und helle Raumatmosphäre in der Erweiterung des neuen Hauptsitzes von Dälken erzeugt neue Arbeitswelten
Neben der kräftigen Optik sind die Unikate mit ihrer puren schwarzen Kohleschicht besonders robust und sehr langlebig. Im Gegensatz zu anderen Holzkonstruktionen ist das Accoya-Holz nach der Bearbeitung witterungsresistent und weniger anfällig für Pilze und holzzerstörende Insekten. „Die Begeisterung für das Material Holz in der Architektur und die vielfältigen Möglichkeiten waren der Ausgangspunkt beim Bauvorhaben und führten zu einer Exkursion in die Niederlande, um sich das geflämmte Accoya-Holz als Fassade bei Gebäuden anzusehen“, resümiert die Innenarchitektin Hanna Berlemann über den Entscheidungsprozess des Dälken Projektteams während der Planungsphase.
Flexibel nutzbare Arbeitsplätze
Die Erweiterung optimiert die funktionalen Abläufe. Flexibel nutzbare und agile Arbeitsplätze unterstützen dabei die Projektarbeit. Die offene und helle Raumatmosphäre harmonisiert die neuen Arbeitswelten. Neben neuen Sozialräumen sind in der Erweiterung auch sogenannte Thinktanks entstanden, um neue Kommunikationsorte zu schaffen und Rückzugsorte für noch konzentrierteres Arbeiten zu bieten. Um stärker auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu reagieren, die mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, wurde zudem ein Duschbereich mit Umkleidemöglichkeit realisiert. Der Erweiterungsbau wurde im Dezember 2019 fertiggestellt und direkt bezogen. Im Frühjahr 2020 wurden die Außenlagen begrünt und mit Erholungsorten für das Team und für Gäste ausgestattet.