MOD21 Produktionshalle Polen

Die neue Produktionshalle von MOD21 in Ostaszewo (Fotos: MOD21)

Im Rahmen einer großen Eröffnungsfeier mit 1000 Gästen, 21 Attraktionen und einer spannenden Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft des Bauens“, fiel der Startschuss für die Produktion von MOD21 im polnischen Ostaszewo.

Punkt 11:21 Uhr begann in Ostaszewo bei Toruń (Polen) die Eröffnung der neuen, 21 000 m2 großen, Produktionshalle von MOD21, einem Start-up der Erbud Gruppe mit Sitz in Düsseldorf. Hier wird ab 1. Januar 2023 modularer Holzbau für den deutschen Markt produziert und direkt in ersten Aufträgen umgesetzt. Direkt zur Eröffnung ist ein Projekt bereits unter „Dach und Fach“. Ein Kindergarten wird von MOD21 bis Mai 2023 umgesetzt. Das ist nur der Anfang, denn bereits für 2023 plant das Unternehmen 30 000 m² Modulfläche zu produzieren.

Das Publikum war international, und unter den Besuchern der Eröffnungsfeier waren zahlreiche prominente Gäste. Das Programm der Festveranstaltung bot ein Feuerwerk an Attraktionen. Neben der Besichtigung der 270 m langen Produktionsanlage warteten zahlreiche „Stationen“ auf die Gäste – zum Beispiel VR-Erlebnisse, Riesenjenga oder Zauberwürfel bauen. Daran hatten nicht nur die Gäste Spaß. Theodor Kaczmarczyk, Geschäftsführer von MOD21 und Dariusz Grzeszczak, Geschäftsführer der Erbud-Gruppe testeten selbst jede Station.

Ersterer seilte sich sogar einmal durch die Halle ab, um Wettschulden zu begleichen: in nur 12 Monaten baute Kaczmarczyk mit seinem Team die Halle um und einen Teil der Halle an und sorgte damit für eine planmäßige Eröffnung und einen planmäßigen Start der Produktion. „Wir haben es tatsächlich geschafft und zur Eröffnung alles fertigstellen können. Das Ziel war ambitioniert, aber alle Mitarbeiter sind da und die notwendige Technik steht. Wir sind bereit, die Produktion Anfang 2023 aufzunehmen. Wir sind motiviert und freuen uns loszulegen“, so Kaczmarczyk.

In der Diskussion: Zukunft des Bauens

Ein Höhepunkt des Tages war die Podiumsdiskussion. Moderiert von Lisa-Marie Niehoff diskutierten der deutsche Botschafter in Polen, Dr. Thomas Bagger, der deutsche „Klimapapst“ Prof. Joachim Hans Schellnhuber, Annabelle von Reutern (Concular – Circular Construction), ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner (Zentraler Immobilien-Ausschuss) und Wojciech Kostrzewa (Präsident des Polish Business Roundtable) über die Zukunft des Bauens.

Die Herausforderungen wurden schnell klar: ein nachhaltiger Wandel muss her. Die Bau-Industrie ist derzeit für 38 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Ebenso die große Herausforderung nach flexiblem und bezahlbarem Wohnungsbau in Deutschland. „Die Regierung“, so Dr. Andreas Mattner, „hat sich das ambitionierte Ziel von 400 000 neuen Wohnungen pro Jahr gesetzt, es sind allerdings realistisch gesehen sogar 500 000 neue Wohnungen, die pro Jahr gebaut werden sollten.“ Mit der konventionellen Bauweise, so waren sich alle einig, wird man die gesetzten Ziele, sowohl im Wohnungsbau, als auch beim Thema Nachhaltigkeit, nicht erreichen. Der Holzmodulbau ist die perfekte Lösung für eine nachhaltige dauerhafte (Um-)Nutzung oder eine flexible Standortverlegung.

MOD21 Produktionshalle Polen

Theodor Kaczmarczyk, MOD21 Geschäftsführer: „Unsere modulare Bauweise aus Holz ist der Inbegriff umweltfreundlicher Baulösungen und einer der größten Fortschritte in der Branche. Deshalb gestaltet MOD21 die Zukunft nachhaltigen Bauens“

MOD21 denkt Bauen neu

MOD21 steht für modularen Holzbau, ein innovatives Konzept, das geeignet ist, die Wohnungsbauprobleme in Gegenwart und Zukunft durch Schaffung von qualitativ hochwertigem Wohnraum im mittleren bis unteren Preissegment zu lösen. Im aufgebauten Showroom wird gezeigt wie unterschiedlich der Modulare Holzbau von MOD21 aussehen kann. Ob ein Krankenhaus, ein Hotel oder ein Bürogebäude. Der Einsatz ist flexibel, schnell und nachhaltig. Bei voller Auslastung kann MOD21 375 m² Modulfläche pro Tag produzieren, im ersten Jahr rechnet das Unternehmen mit 30 000 m2 Modulfläche.

Die nahezu vollautomatisierte, serielle Produktion sichert hohe Qualität, verschiedene Maßnahmen sorgen für die Erreichung eines hohen ESG-Scores. ESG steht für Environment, Social und Governance, übersetzt also für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die witterungsunabhängige Produktion erlaubt Bauen zum garantierten Festpreis sowie dank kürzerer Bauzeit (bis zu 70% Zeitersparnis durch Modulbau im Vergleich zu konventionellen Bauweisen) eine frühere und zeitlich garantierte Umsetzung des Bauvorhabens. Das Werk Ostaszewo steht an der Nahtstelle zweier Kreislaufwirtschaften. Was im Werk ankommt, ist Holz aus nachhaltiger, FSC- oder PEFC-zertifizierter Forstwirtschaft – was dem Wald entnommen wird, wird durch Aufforstung wieder ausgeglichen. Was das Werk verlässt, kann später umgenutzt,

Um den Absatz seiner Produkte braucht man sich in Ostaszewo nicht zu sorgen. Das Interesse an den Modulen hat bereits jetzt die Erwartungen im Unternehmen übertroffen. „Ich weiß schon heute, dass diese 21 000 m2 Produktionsfläche ein Tropfen auf dem heißen Stein sind“, so Erbud-Gründer Dariusz Grzeszczak. „Es wäre notwendig, drei solcher Hallen auf einmal zu bauen.“ Die Prognosen für den deutschen Markt geben ihm recht. Laut dem Deutschen Holzwirtschaftsrat (DHWR) wird die Holzmodulbauweise bis 2050 schon die Hälfte des Baumarktes in Deutschland ausmachen. Das neue Werk in Ostaszewo schafft dafür die Voraussetzungen.

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