
Peter Hauk (3.v.r.) gibt den Startschuss zum Bau des ersten industriell fertigenden Brettsperrholzwerks im Schwarzwald (Foto: Tamara Belser)
Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, gab dem regionalen Holzbau Anfang März 2021 in Seewald-Besenfeld einen wichtigen Impuls. Mit der Enthüllung des Bauschildes der HolzBauWerk Schwarzwald GmbH entsteht ein Unternehmen, das erstmals in dieser Südwestregion Deutschlands Brettsperrholz industriell fertigt.
Hauk freut sich sehr über diese Entwicklung und erklärt, dass ein solch innovatives Fertigungsunternehmen die Spitzenstellung von Baden-Württemberg als Holzbauland Nr.1 in Deutschland abrunde. Der Wald habe sehr wichtige ökologische Funktionen, aber erst durch die nachhaltige CO2-Speicherung beim Holzbau werde die maximale ökologische Wirkung des Waldes erreicht. Er sage daher eindeutig Ja zur Holzverwendung.
Brettsperrholz oder auch CLT (Cross Laminated Timber) ist ein modernes Holzbau-Produkt, das mehrschichtig und vollkommen massiv aus Schnittholz hergestellt wird. Durch seine kreuzweise Verleimung ist es extrem formstabil und eignet sich bestens für die Herstellung von Wänden, Decken und Dächern. Die Verwendung von einem Kubikmeter Holz (CLT) speichert etwa eine Tonne CO2 im Bauwerk. Die Machbarkeitsstudie, ursprünglich durch das Forum Weißtanne angestoßen, geht nun in einer Kooperation der drei Schwarzwälder Sägewerks- und Holzweiterverarbeitungsunternehmen Echtle (Nordrach), Kübler (Haiterbach) und Streit (Hausach) auf.
Produktion für Herbst 2022 geplant
Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen HolzBauWerk Schwarzwald GmbH mit Sitz und Produktion in Seewald – Besenfeld (Landkreis Freudenstadt). Sämtliche Bauarbeiten am Werk werden von einheimischen Unternehmen durchgeführt. Der Standort Nordschwarzwald war vorgegeben durch seinen Nadelholzreichtum, durch seine leistungsfähige Säge-und Holzindustrie und durch seine zentrale Lage in Baden-Württemberg. Die Produktion soll im Herbst 2022 anlaufen. In der ersten Ausbaustufe werden 35000 cbm Brettsperrholz pro Jahr gefertigt. Hierzu wird ein zweistelliger Millionenbetrag investiert.

Die geplante Produktionshalle in Besenfeld (Grafik: Köhler Bau/Wildberg)
Das in Besenfeld gefertigte Brettsperrholz kann entsprechend den Kundenwünschen bereits im Werk hochveredelt werden. Modernste CNC Abbundanlagen erlauben es die Bauteile fertig zu konfigurieren. Sichtqualitäten in verschiedenster Ausprägung sollen einen breiten Markt bedienen. Gefertigt wird stets auftragsbezogen, völlig flexibel, auf einer Anlage die den Ansprüchen der Industrie 4.0 genügt. Der Betrieb will mittelfristig 40 Arbeitsplätze schaffen.