Expo-Pavillon

Holz spiegelt Nachhaltigkeit

18. Januar 2022, 7:00 Uhr | Jessica Stütz

Connecting Minds, Creating the Future“: So lautet das Motto der aktuellen Expo. Dass der Baustoff Holz vor diesem Hintergrund eine große Rolle spielen sollte, war für die Initiatoren des „Baden-Württemberg Haus“ selbstverständlich. Bereits im Wettbewerb der Ingenieure und Architekten für den Pavillon bestand eine große Mehrheit der Entwürfe aus Holz. Letztendlich überzeugte die Idee des fliegenden modernistischen Schwarzwaldhauses aus Holz über einer stilisierten Landschaft mit einem Tal und einem sogenannten Kaltluftsee.

Die Dachkonstruktion basiert auf doppelten BSH-Trägern, die per Vollmomentenstoß bzw. BSB-Verbindungen mit der Wandkonstruktion gekoppelt wurden (Foto: Nüssli Gruppe / www.keller-fotografie.de)
Die Dachkonstruktion basiert auf doppelten BSH-Trägern, die per Vollmomentenstoß bzw. BSB-Verbindungen mit der Wandkonstruktion gekoppelt wurden (Foto: Nüssli Gruppe / www.keller-fotografie.de)

„Schon früh war klar, dass das Thema Holz in Dubai nicht einfach werden würde“, erinnert sich Alexander Rieck vom Fraunhofer Institut IAO aus Stuttgart. „Aber wir wollten mit dem traditionellen Baustoff Holz nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern auch gerade die Zukunftsfähigkeit durch eine durchgängige digitale Bearbeitung aufzeigen.“ „Als wir den Behörden in Dubai unsere Idee einer Ausstellungshalle in Holzbauweise vorgestellt haben, stießen wir allerdings erst einmal auf Skepsis“, lächelt Peter Kaufmann, Geschäftsführer der Kaufmann GmbH, die die Fassade und das Dachtragwerk des Pavillons im Auftrag der Nüssli Gruppe realisiert hat. Die geschwungen Träger der Fassade fertigte Amann Holzbau.

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Für die Bewohner des Wüstenlandes sei Holz in erster Linie Brennstoff. Als Baustoff sei das Material dort nicht verbreitet. Entsprechend herausfordernd stellte sich die Realisierung des Bauwerks dar. So musste für den Brandschutzanstrich beispielsweise mit einem italienischen Produkt gearbeitet werden, da nur dieses in Dubai zugelassen war. Zudem mussten einige Bauteile in Stahlbauweise errichtet werden, weil die Alternativen in Holz den örtlichen Behörden zu fremd waren.

Heimische Baukunst überzeugt

Auch die kurze Bauzeit und späte Auftragserteilung forderten das Projektteam: angefangen mit der auf Expo-Pavillons spezialisierten Unternehmensgruppe Nüssli, die das Projekt als Totalunternehmer verantwortet hat, über den Spezialisten für Gebäudedatenmodellierung und die Tragwerksplaner sowie die Holzbaufirmen und das Sägewerk. „Die meisten beteiligten Unternehmen stammen aus Baden-Württemberg“, verrät Kaufmann, und erfüllten damit eine der Anforderungen, denen das Land mit diesem Projekt genügen wollte: die Umsetzung der Ausstellungshalle mit vorwiegend heimischem Holz und durch heimische Firmen.


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